Die Ausstellung zeigte Fotografien aus vier Langzeitprojekten, die sich mit besonderer Aufmerksamkeit dem Verhältnis von Fotografin und Modell widmen.
Katharina Bosse (Bielefeld) fotografiert ihre heranwachsenden Kinder auf fotografischen Roadtrips in inszenierten Bildern, die wie Schnappschüsse wirken. Sie setzt dem Mythos des einsamen Wolfes „on the road“ die von Mutterschaft geprägte Erfahrung entgegen, Beziehungen, die man weder abstreifen kann noch will, zum Zentrum der Serie zu machen.
Kelli Connell (Chicago) fotografiert in „Double Life“ seit über 20 Jahren das gleiche Modell in einer Doppelrolle. Die cinematischen Bilder sind so gekonnt inszeniert, dass sie den Anschein erwecken, man würde die Dokumentation einer Langzeitbeziehung zweier Personen betrachten, die im Laufe der Jahre verschiedene Stadien durchläuft.
Sibylle Fendt (Berlin) zeigt in ihrer Porträtserie feministischer Künstler:innen Personen, die sie inspirieren und denen sie durch die umfangreichen Sammlung von Porträts und Zitaten eine Bühne gibt. Die dokumentarisch-künstlerische Serie beruht auf der Verbundenheit durch gemeinsame politische und künstlerische Werte.
Linn Schröder (Berlin) stellt sich in ihrem Selbstportrait eine Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie. Man sieht ihre beiden neugeborenen Zwillinge vor dem Körper der Mutter mit den Spuren einer überwundenen Krebserkrankung. Das Bild ist eine Auseinandersetzung mit den Extremen von Leben und Tod, die sich im Körper wiederspiegeln.
Vernissage 15.9. 19 Uhr
Künstlerinnengespräch mit Sibylle Fendt, Linn Schröder und Katharina Bosse
Laufzeit 15.9.-7.10
Samstags 11-15 Uhr geöffnet, und durch das Fenster sichtbar.
Zur Ausstellung erschient ein Text.
7.10.Finissage zum Galerienrundgang „Artur !“ 19-24 Uhr